Und plötzlich war alles still
Eine Reifeprüfung. Eine Geduldsprobe. Eine Durststrecke.
Die Pandemie hat viele Namen. Und viele Gesichter. Seit zwei Jahren befindet sich die Welt in einer Ausnahmesituation.
Besonders Selbständige – vom Künstler und Musiker bis zum Geschäftsinhaber und Location-Betreiber – wurden in dieser Zeit auf eine harte Probe gestellt. Von heute auf morgen findet das soziale Leben nicht mehr statt. Veranstaltungen sind abgesagt. Clubs und Bars befinden sich im Dornröschenschlaf. Und lange noch kein Licht am Horizont, oder?
Auch den freien Fotografen Mario Schmitt hat die Situation mit aller Wucht getroffen. „Aber wir wären keine Künstler, keine Macher, keine unermüdlichen Optimisten, wenn wir nicht versuchen würden auch diese Krise zu meistern, etwas Sinnvolles damit anzufangen und Hoffnung zu schenken.“ Angetrieben von diesem Vorsatz hat er im Februar 2021 kurzerhand dieses ehrenamtliche Fotoprojekt ins Leben gerufen. Es sollte allen Betroffenen eine Plattform bieten, um sich zu zeigen und auf sich aufmerksam zu machen. Er wollte den Menschen in seiner Stadt eine Stimme geben. Dafür porträtierte er die Menschen dort, wo das Leben zum Stillstand gezwungen wurde – in ihrem beruflichen Umfeld. Jeweils drei Porträts wurden dann gemeinsam mit einer kurzen Tonaufnahme auf seiner Website marioschmitt.com veröffentlicht. Um Mut zu machen, um zu inspirieren, um zu motivieren, um nicht aufzugeben.
Niemals hätte er gedacht wie umfangreich das Projekt und wie großartig die Resonanz ausfallen würde. Am Ende hat er über 100 Personen besucht und mit seiner Kamera porträtiert. Sie alle konnten ihre Geschichte erzählen und gemeinsam ein dokumentarisches Zeitzeugnis schaffen, damit kommende Generationen irgendwann miterleben können, wie es den Menschen in der Pandemie ergangen ist.
Um den Porträts auch ein haptisches Zuhause bieten zu können, wurde außerdem ein Bildband erstellt. In der Hoffnung, dass er möglichst viele Menschen immer wieder daran erinnern wird, was man alles überstehen kann, wenn man zusammenhält.
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